Sebastian Jung
Die Pinguine retten die Welt.
20. Februar bis 5. Juni 2022
Eröffnung am 20. Februar von 11 bis 17 Uhr im Museum Starnberger See
Wie verlockend ist die Aussicht auf Rettung in einer Zeit, in der die Welt von Krise zu Krise zu treiben scheint. Wie angenehm, nicht wieder einmal zur Rettung aufgerufen zu sein, sondern selbst gerettet zu werden. Mögen sich die Menschen ruhig zwischen Anspannung und Verzweiflung verlieren, die Pinguine bewahren die Haltung. Mit unerschütterlicher Ruhe stehen sie einer zerrissenen und nervösen Menschheit gegenüber.
Die Ausstellung von Sebastian Jung im Museum Starnberger See widmet sich dem Verhältnis des Menschen zu der durch ihn veränderten Welt. Ausgangspunkt von Jungs künstlerischer Arbeit sind Exkursionen innerhalb der eigenen Gesellschaft – ins Einkaufszentrum, zur Crash-Car-Show, auf die Corona-Demo oder zum Pinguinbecken im Zoo. Er beobachtet und dokumentiert. Sein erstes Medium ist die Bleistiftzeichnung. Die schnell entstandenen Blätter sind in ihrer Einfachheit ein wichtiger und kraftvoller Teil von Jungs Werk. Ausgehend von den Zeichnungen entwickelt er Collagen, Malereien, Skulpturen und Performances. So ist die Ausstellung im Museum Starnberger See eine einzige große Installation, in der alle Werkgruppen miteinander in Beziehung und Verbindung stehen.
Die Ausstellung basiert auf dem Projekt Bio Bio SUV – ein Kunstprojekt zu Bioökonomie und gesellschaftlichen Mentalitäten der Nachwuchsgruppe Mentalitäten im Fluss an der Universität Jena. Für dieses realisierte Jung künstlerische Eingriffe im Botanischen Garten Jena und im Museum Starnberger See. Beide sind in die Ausstellung eingeflossen. In Starnberg fand Jungs Eingriff im November 2021 statt, unter dem Titel Die Pinguine am Starnberger See sind beinahe ausgestorben. Sie scheinen sich selbst gerettet zu haben und sind nun auf dem Weg zu noch Größerem.