Intervention in Schillers Gartenhaus Jena
“In die Schillerpassage soll ein Decathlon rein kommen.”
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31.08. — 11.09.2021 | täglich (außer Mo) 11 — 17 Uhr
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„In die Schillerpassage soll ein Decathlon rein kommen.“ So lautet der Titel von Sebastian Jungs künstlerischer Intervention in Schillers Gartenhaus. Aus Dämmstoffplatten geformte menschliche Figuren, Abbilder aus jenem Einkaufszentrum, werden an den Ort verpflanzt, den Friedrich Schiller mit seiner Familie in den Sommern der Jahre 1797 bis 1799 bewohnte. Mit dem Mittel der Intervention verändert Jung den Ort, an dem Besucher*innen aus aller Welt gerade auch wegen des idyllischen Gartens gern verweilen, Einkehr und Muße suchen ‒ so wie immer mehr Menschen auch Einkaufszentren, Möbelhäuser und Tankstellen als Orte der Freizeitgestaltung, der Begegnung und des sozialen Miteinander nutzen. Sebastian Jung blickt über die bloße Gegenüberstellung von vermeintlichen Kulturbürger*innen und Konsumierenden hinaus. In seiner Intervention fragt er vielmehr nach jenen existenziellen Themen, die uns alle verbinden: Einsamkeit, Alltagsverdruss, Angst vor Alter, Krankheit und Tod, aber auch der Wunsch nach Wohlergehen und Wärme, die Sehnsucht nach Glückseligkeit und paradiesischen Verhältnissen. Da, wo politische Kunst mit Parolen endet, fängt Sebastian Jung erst an, mit poetischem und politischem Blick, und spiegelt frech die eigentliche Frechheit unserer Verhältnisse. Und wenn wir übers Menschsein und über Entfremdung reden wollen, kommen wir an Schiller nicht vorbei. …
KURATIERUNG & KÜNSTLERISCHE LEITUNG — Frank Motz
PRODUKTION — ACC GALERIE WEIMAR E. V.
KOOPERATION — KUNSTFEST WEIMAR | BUNDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG
FÖRDERUNG — KULTURSTIFTUNG DES FREISTAATS THÜRINGEN | KULTURSTADT WEIMAR | FÖRDERKREIS DER ACC GALERIE WEIMAR E. V.